Jedes Jahr trifft es knapp 18 Millionen Menschen, also mehr als jeden vierten. Psychische Erkrankungen sind die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen.
Psychische Erkrankungen – eine wachsende Herausforderung
Die Zahl der Krankheitstage wegen psychischer Erkrankungen hat sich innerhalb von 10 Jahren verdoppelt. Diagnostik und Behandlung erfordern umfassenden medizinischen Sachverstand. Eine zukunftssichere Versorgung gilt es auf- und auszubauen.

Psychische Erkrankungen fordern Deutschland heraus
Psychische Erkrankungen fordern Deutschland heraus
Nicht einmal jeder Fünfte der betroffenen 18 Millionen Menschen erhält eine adäquate Behandlung. Es resultieren langfristige Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Die Lebenserwartung kann bis zu 10 Jahre reduziert sein. All dies hat erhebliche Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland. [4]
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Versorgungsstrukturen neu gedacht und die Rolle der Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie gestärkt werden.
Die zukunftssichere Versorgung in Deutschland braucht Psychiaterinnen und Psychiater
Die adäquate Versorgung von 18 Millionen Menschen braucht eine multidisziplinäre Behandlung. Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie spielen dabei eine zentrale Rolle.
Psychiater als Experten: Psychische, somatische und soziale Faktoren im Blick
Psychische Erkrankungen betreffen den ganzen Menschen. Psychiaterinnen und Psychiater haben die Ausbildung und die Kompetenzen für die richtige ganzheitliche Diagnostik und Behandlung.
Aufgrund ihrer fundierten Kenntnisse der biologischen, psychischen und sozialen Aspekte vermögen Psychiaterinnen und Psychiater, Menschen mit psychischen Erkrankungen optimal zu behandeln. Sie bringen dabei folgende Kompetenzen ein:

Psychische Erkrankungen entstehen im Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Ursachen. Psychiaterinnen und Psychiater nutzen ihr umfassendes Fachwissen, um die für den jeweiligen Einzelfall relevanten Faktoren gemeinsam mit den Betroffenen herauszuarbeiten. Auf diese Weise gelingt eine umfassende, ganzheitliche Diagnostik.
Psychiaterinnen und Psychiater sind geschult und erfahren im Umgang mit schwierigen Situationen und helfen ihren Patientinnen und Patienten in Krisen. Auf Basis der Diagnostik wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten ein individueller Therapieplan entwickelt. Empathische Kommunikation und eine vertrauensvolle, unterstützende Arzt-Patient-Beziehung sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Die psychotherapeutischen Verfahren gehören in den Arztkoffer der Psychiaterinnen und Psychiater, die alle auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind. Im Gespräch helfen sie ihren Patientinnen und Patienten, die eigenen Erfahrungen und Probleme zu verstehen und Lösungsansätze zu entwickeln. So können gemeinsam Wege aus der Erkrankung gefunden werden.
Psychiaterinnen und Psychiater besitzen als Ärzte ein umfassendes Wissen über die Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung psychischer Erkrankungen. Psychopharmaka sind eine wichtige Säule psychiatrischer Behandlungen. Sehr häufig ist eine Kombination mit anderen therapeutischen Verfahren, insbesondere mit einer Psychotherapie, sinnvoll.
Moderne medizinische Behandlungsverfahren für psychische Erkrankungen machen sich die biologischen Ursachen oder Mechanismen einer Erkrankung zunutze. Psychiaterinnen und Psychiater können auf Basis ihrer medizinischen Ausbildung Neurostimulationsverfahren mit Elektroden oder Magnetfeldern einsetzen, um die Hirnfunktion zu verbessern und Symptome zu lindern. Andere Verfahren wirken auf den Schlaf oder nutzen die positiven Wirkungen hellen Lichts.
Insbesondere Menschen mit einem hohen Risiko für psychische Erkrankungen profitieren von Vorsorgeleistungen. Die Früherkennung und die darauf aufbauenden Interventionen kommen besonders erfolgreich bei der Schizophrenie zum Einsatz. Auch im Bereich der Demenz eröffnen sich bei frühzeitiger Erkennung derzeit vielversprechende Möglichkeiten der Behandlung. Die Vermeidung ungünstiger Krankheitsfolgen und die Rückfallprophylaxe zählen ebenfalls zu den präventiven Leistungen. Sie sind essentieller Teil der psychiatrischen Gesundheitsversorgung.



Deutschland verdient eine bessere Behandlung.
Deutschland verdient eine bessere Behandlung.
Forderungen
Eine zukunftssichere Versorgung erfordert von der Politik entschlossenes Handeln. Die Herausforderungen sind schon heute drängend. Und sie werden sich durch den Mangel an ausgebildeten Fachkräften bei gleichzeitig wachsendem Behandlungsbedarf weiter verschärfen, wenn Bund und Länder die Weichen nicht bald richtig stellen.

Fachliche Kompetenz für psychische Erkrankungen
Deutschland verdient eine bessere Behandlung. Das meint: Patientinnen und Patienten, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, müssen die Behandlung bekommen, die ihnen am besten hilft. Nur eine ganzheitliche Behandlung, die alle bio-psycho-sozialen Faktoren berücksichtigt, kann das ermöglichen. Psychiaterinnen und Psychiater verfügen über diese Kompetenzen.
Die Kampagne „Deutschland verdient eine bessere Behandlung“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) macht auf die schwierige Versorgungslage aufmerksam und bietet Lösungsansätze.